Hellsehen

Gewisse Personen sind überzeugt Visionen zu haben, da sie sich Bruchstücke von Bildern formen sehen, wenn sie in einem Zustand des Wachträumens sind wie kurz vor dem Einschlafen. Manchmal können sie sogar durch einen Gedanken die Bildung ziemlich präziser Bilder hervorrufen.

Dieses Phänomen sollte nicht mit authentischem Hellsehen verwechselt werden. Dieses benötigt keinen Zustand des Einschlafens, des Schwindels, der Extase oder anderes. Das Zurückgreifen auf veränderte Bewusstseinszustände wird nur gebraucht, wenn der Zugang zum Übersinnlichen nicht normal funktioniert. Das Zurückgreifen auf Drogen, wie bei bestimmten Formen des Schamanismus, dazu gedacht die Kommunikation mit den Geistern zu erleichtern, trägt das Risiko einer Verwechslung von einem authentischen Zugang mit übersinnlichen Inhalten, mit einfachen halluzinatorischen Phänomenen verbunden mit einer cerebralen Unordnung. Es ist möglich, dass eine paranormale Botschaft in einen halluzinatorischen Zustand rutscht, aber es ist das Objekt einer Verzerrung und eine Interpretation ziemlich zufällig.

Das wahrhafte Hellsehen lässt eher an ein „drittes Auge“ denken, welches das Medium einfach öffnen kann, indem es eine Frage stellt. Die Antwort kommt im Allgemeinen sofort (einige Sekunden), ommer überraschend (entspricht nicht den Erwartungen des Mediums oder des Beratenen), symbol- und emotionsbeladen (das spezifische Merkmal der Archetypen oder symbolischer transzendenter präkultureller Inhalte, wie Jung sie beschreibt).

Häufig versteht der Hellseher die Bedeutung des erhaltenen Bildes nicht. Dieses kann alle möglichen Formen annehmen: reelles Objekt, Person, Karikatur, geometrische Form, Buchstaben, Wort, Satz, Graphik, mathematisches Zeichen usw. Die Kunst des Interpreten besteht also darin aus dem Bild (oder Bildfolge) seinen symbolischen Inhalt zu ziehen, der oft mehrschichtig sein kann, d.h. sich unter verschiedenen Aspekten auf verschiedenen Niveaus einer gegenwärtigen, vergangenen oder zukünftigen Situation zeigt

Um Interpretationsfehler zu vermeiden, muss man eine korrekte Wahrnehmung der Realität wiedererlangt haben, wobei die materielle wie die transzendente Dimension integriert werden müssen. Eine metapsychische Funktion, in der Tat sehr speziell, bei den Hindus bekannt unter dem Namen Kundalini, spiel eine entscheidende Rolle bei der Kunst die übersinnlichen Botschaften mit dem Leben der betroffenen Personen in Einklang zu bringen. Rein rationelle Interpretationen sind gefährlich, man kann falsche Schlüsse daraus ziehenunt schlechte Entscheidungen treffen.

Eine Kultur, die von Amts wegen die transzendente Dimension integrieren würde, würde erlauben von frühestem Alter an die Fähigkeit der Interpretation der Archetypen zu erwerben. In unserer Gesellschaft ist dies nicht der Fall, woher ein ganzer Schwanz an Missverständnissen um das Paranormale herum besteht. Die Kurse der evolutiven Ökopsychologie haben ein ausführliches Erlernen dieses verkannten Aspekts der Wahrheit im Programm.