Psychoanalytisches Herangehen an das Unterbewusstsein
Gemäß Freud teilt sich das Unterbewusstsein in zwei Instanzen: das Es, Ort der instinctiven Triebe und das Überich, wo alle Konditionierungen der Kindheit eingeschrieben sind. Die Verbote und Traumata der frühkindlichen Periode, verlängern sich und lasten auf dem Leben des Erwachsenen, ohne dass sich dieser bewusst ist. So erklärt sich die Verdrängung der sexuellen Triebe und die Neurose.
Diese Modellierung des Unterbewusstseins muss in dem Moment überdacht werden, wo man die Existenz einer transzendenten Dimension in Zusammenhang mit dem psychischen Apparat bringt: Das Es wäre nicht nur Ort der gewöhnlichen biologischen oder psychologischen Triebe, sondern auch das Relais der mit den Archetypen verbundenen Energien, die auf die Psyche wirken können. Man findet da z.B. kreative Intuition und die Übersinnliche Wahrnehmung.
Halten wir fest, dass Jung, paranormalen Phänomenen gegenüber offen, die Neurose auf ein Verdrängen der „numinosen“ Energien (numen = Göttlichkeit) zurückführt.
Die evolutive Ökopsychologie stellt wieder eine Brücke zwischen den zwei Gesichtspunkten her: Die sexuellen Verbote provozieren die Verdrängung gewisser Liebest- und erotischer Triebe (Freud), diese Verdrängung bewirkt die Blockade der Übersinnlichen Fähigkeiten (EPE), und die Blockadeder übersinnlichen Fähigkeiten erlaubt nicht den numinosen Energien sich normal auszudrücken (Jung).
Dem fügt sich noch hinzu, dass die sexuellen Verbote aus aggressiven Trieben resultieren, ausgelöst durch ein Liebesverhalten, welches an seinem natürlichen Ziel gescheitert ist.
Das ans Licht bringen dieses gigantischen Teufelskreises öffnet den Weg zu einer holistischen Psychoanalyse, welche das Biologische mit dem Transzendenten zu einem harmonischen Ganzen vereinigt. Das Unterbewusstsein ist nicht mehr die Rumpelkammer wo sich Konditionierungen und Traumata anhäufen, sondern die lebendige und universelle Quelle der wahrhaftigen Spiritualität.