Das spirituelle Leben

Man darf ein spirituelles nicht mit einem religiösen Leben verwechsekn.

Man kann Riten durchführen, beten, sich bei jedem Gottesdienst niederknien, ohne, dass das eine wirkliche spirituelle Evolution sichern würde. Der in allen Religionen präsente Dogmatismus fixiert den Gläubigen eher auf das herauskristallisierte Bild einer göttlichen Perfektion und bringt ihn sogar zu der Überzeugung spiritueller Überlegenheit, die nur sein Ego speist.

So eine Überzeugung kann schwerwiegende Konsequenzen haben: Zu glauben, dass man die Wahrheit besitzt, ruft unweigerlich Konflikte mit denen hervor, die eine andere vertreten, und da es sich um den Sinn der Existenz selbst dreht, werden aggressive Reaktionen hervorgerufen. Anzuerkennen, dass eine andere Religion das Heil besser sichert als die eigene, ist intolerierbar als wäre es eine Verdammung zum Fegefeuer.

Die fundamentale Frage ist zu wissen wie sich ein natürliches spirituelles Leben präsentieren würde, welches der menschlichen Natur wahrhaftig entspräche, und welches von all den Bildern befreit ist, die tausende zusammengewürfelte Glaubenssätze und Religionskriege über ihm aufgetürmt haben. Eine Möglichkeit wäre zu schauen wie andere, weniger „fortgeschrittene“ Kulturen als die unsere, das Problem behandeln. Nichts garantiert jedoch, dass Totemismus oder Animismus der Wahrheit näher stünden.

Eine andere Lösung besteht zu sagen, dass jeder Spiritualitätsbegriff nichts als eine Illusionist, durch die primitiven Zentren unseres Gehirns hervorgerufen. So eine reduktionistische und atheistische Haltung ist in dem Moment nicht mehr möglich, wo die übersinnliche Wahrnehmung ihre natürliche Frequenz und Funktion wiederfindet. Es wird offenkundig, dass sich eine gewaltige innere Entwicklung unter dem Einfluss von ständig verfügbaren paranormalen Botschaften abspielt. Es ist diese innere, gut wahrnehmbare Alchimie, die man „spirituelles Leben“ nennen könnte. Sie hat weder Zeichen, Riten, Zeremonien noch anderes in Szene -Setzen nötig, welches die Religionen ausweisen.

Lasst uns nebenbei bemerken, dass alle Religionen paranormale Manifestationen benutzen, die ihre Geschichte kennzeichnen (Prophezeiungen,Wunder der Heiligen, unerklärliche Heilungen usw.) als Beweis der Authentizität. Es besteht deswegen also kein Grund das Paranormale aus einem authentischen, von jedem menschengemachten System unabhängigen spirituellen Leben auszuklammern.

Die Wiederentdeckung des natürlichen Funktionierens der übersinnlichen Fähigkeiten und ihre extreme Verfügbarkeit, verändert radikal die Gegebenheiten. Das spirituelle Leben entledigt sich wie von Zauberhand jeglicher Ikonographie, die sich seiner seit Jahrhunderten bemächtigt hatte.

Man verliert an Illusionen, aber gewinnt an Wahrheit…