Materielle und kulturelle Umweltbedingungen
Spricht man von Ökologie und Umwelt, denkt man speziell an die physische Umwelt, wobei man die grüne Welt einer städtischen oder landwirtschaftlichen Umgebung gegenüberstellt. Halten wir fest, dass man wohl zwischen Natur und ländlicher Gegend unterscheiden muss, die nichts als eine menschengemachte Katastrophe ist, mit all den Konsequenzen die Monokulturen oder Überweidung auf das Biotop haben können – und das dieses veränderte Biotop durch den Bumerangeffekt auf das vitale Gleichgewicht des Individuums haben kann.
Der Mensch steht in ständiger Interaktion mit diesen Milieus, und es ist sicherlich wichtig, den Kontakt mit der ursprünglichen Natur oder mit dem, was ihr am nächsten kommt, wieder zu finden. Hier liegt das Ziel der Ökopsychologie.
Die evolutive Ökopsychologie geht von dem Prinzip aus, dass all die Umweltfaktoren, d.h. die Gesamtheit des Lebenskontextes, Konsequenzen auf das Gleichgewicht und das Wohlsein des Individuums haben kann. Sie zieht nicht nur das physische Milieu in Betracht sondern auch den sozialen, kulturellen und moralischen Kontext und alles was das psychische Funktionieren beeinflussen kann.
Dieser Einfluss kann in der Gegenwart stattfinden in Form von sozialem Druck, Belästigung, administrativem Ärger (Fiskus, Streik, Gerichtssachen), moralischem Druck (besitzergreifender Ehepartner, Schüchternheit, sexuelle Verbote, Homosexuellenfeindlichkeit…), nahrungsmäßige Abnormitäten (Bulimie, Fettleibigkeit, Diäten…) und anderen Faktoren, die sich den Lebensbedürfnissen entgegenstellen. Er kann auch von der Vergangenheit herrühren, besonders aus der frühen Kindheit, wo jeder Zwang Gefahr läuft irreversible Spuren in der sich entwickelnden Psyche zu hinterlassen.
Die Psychoanalyse hat die sexuellen Verbote und ihre neurotischen Konsequenzen ins Visier genommen. Es gibt aber reichlich andere Elemente, die Ärger in der psychischen Strukturierung verursachen können wie Bestrafungsmethoden oder Belohnung, Ernährungszwänge (das Kind zwingen das zu essen, was es nicht will; das Dessert streichen…), erste Zusammenstösse mit anderen Kindern, manchmal sehr beeindruckend für die Kleinen, ein cholerischer Vater, eine ungeduldige Mutter, spöttische Geschwister usw.
Ausserdem muss man auch die magische Dimension der kindlichen Psyche in Betracht ziehen. Jedes Kind sehnt sich nach etwas was die einfache materielle oder beziehungsmäßige Realität übersteigt. Viele Beobachtungen geben zu bedenken, dass ein Kind normalerweise über übersinnliche Fähigkeiten verfügen sollte wie Telepathie und Hellsehen. Diese sind aus dem Erklärungsfeld der Eltern oder der Schullehrer entfernt und werden deshalb verdrängt. Die wenigen Kinder, die diese Erfahrungen trotzdem machen, stoßen sich an den Spötteleien ihrer Kameraden oder am Unverständnis der Erwachsenen. Daraus resultiert ein Frustrationsgefühl und ein Unwohlsein, der Tatsache geschuldet, dass das Kind eine Dimension inneren Lebens aufgeben muss, die es als essenziell empfindet und sich in einer Art und Weise entwickeln muss, die ihm nicht gemäß ist.
Alle diese Elemente ziehen sich in unser Erwachsenenalter hinein und können allerlei Störungen und Hemmungen verursachen, ja sogar tiefes Leiden, wenn die Umstände die Situation noch verschlimmern.
Die evolutive Ökopsychologie ist dank des In-Betrachtziehens all dieser Faktoren und dank des Rückgriffs auf übersinnliche Fähigkeiten sicherlich der sicherste und effektivste Weg, um zum Ziel zu kommen und ein natürliches Gleichgewicht aus Glück, Kreativität, Ausdauer, Großzügigkeit, Offenheit und Effektivität zu finden…