die Liebe
Wenn es ein Thema gibt, welches seit Jahrhunderten in allen möglichen und unmöglichen Variationen behandelt und misshandelt wurde, so ist das die Liebe. Das zeigt einmal, dass sie eine grundlegende Rolle für die Menschen hat und dass sie in unserer Kultur ein armseliges Dasein fristet.
Das Wort lässt sich für die unterschiedlichsten Situationen anwenden: die Beziehung des Kindes zu seiner Mutter, des schöpfers zu seiner Kreatur, des Gläubigen zu seinem Nächsten, des Schülers zum Meister, des Mannes zur Frau und umgekehrt… Es dient als Euphemismus, um die sexuelle Begierde, die Anziehung des Gourmand für seine Leckereien, des Geizigen für sein Gold, des Säufers für seinen Wein und des Drogensüchtigen für seine Drogen zu bezeichnen…
Dieses semantische Abgleiten, das von göttlich bis böse reicht, versteckt es eine Wirkliche Verschlechterung des Konzeptes, das wir von der Liebe haben? Ja sogar ihres Wirkens an sich?
Alles geschieht so, als verwechselten wir Liebe mit Anziehung. Viele Anziehungen haben nichts mit Liebe zu tun. Wir verwechseln sie auch sehr oft mit Anhaften. Gehört Anhaften von Natur aus zur Liebe oder handelt es sich um eine unserer Kultur eigene Verwechslung? Wir wissen irgendwie, dass eine nicht anhaftend gelebte Liebe nobler ist als ein Liebes-Anhaften. Gibt es da schon ein Abgleiten, welches die Mehrzahl der Liebesbeziehungen verkomplizieren wird?
Es ist klar, dass die Liebesleiden mehr mit dem Anhaften zusammenhängen als mit der Liebe an sich. Ist es somit falsch sich zu binden? Sollte eine Bindung anders gelebt werden?
In jeder Liebesbeziehung, besonders wenn Leiden auftritt, gibt es soviele unbekannte Fragen, dass man weder weiss, wo man die Ursachen der Degradierung finden soll noch die Lösungen, die das erwartete Glück zurückgeben könnten. Eine rationelle Analyse bringt nicht viel, sie riskiert vielmehr die Dimension des Entzückens ohne die eine Liebesbeziehung nichts ist als ein Vertrag, ja sogar eine Komplizenschaft in der Suche nach Vergnügen, zu verschlechtern.
Dazu im Gegensatz ist das Übersinnliche fähig uns die wahren Antworten zu liefern, zweifellos, da es von gleicher transzendenter Natur ist wie die wahrhafte Liebe. Der Beweis davon ist, dass die übersinnlichen Fähigkeiten sich genau dann entwickeln, wenn die Liebe am Werk ist.